Bundesverdienstkreuz für Ferenc Snétberger
Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, hat heute Herrn Ferenc Snétberger das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht, das ihm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereits am 15. November 2020 verliehen worden war.
Ferenc Snétberger wurde 1957 in Nordungarn geboren und stammt aus einer Musikerfamilie. Er studierte klassische Musik und Jazzgitarre. Seine die Genregrenzen überschreitende Musik ist von seiner Heimat und der damit verbundenen Roma-Tradition geprägt, aber auch von brasilianischer Musik und Flamenco sowie von der klassischen Gitarre und von Jazz. Er hat zahlreiche Alben veröffentlicht und seine Konzertreisen führten ihn durch die ganze Welt.
1995 komponierte er das Concerto für Gitarre und Orchester “IN MEMORY FOR MY PEOPLE” anlässlich des 50. Holocaust-Gedenktags. Das Konzert wurde 2007 auch im New Yorker Hauptquartier der Vereinten Nationen anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktags aufgeführt. Anlässlich dieses Gedenktags 2011 spielte er in der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages, in der mit Zoni Weisz das erste Mal ein Sinto die Gedenkrede hielt.
Neben seiner musikalischen Tätigkeit ist sein soziales Engagement besonders hervorzuheben. Im Jahr 2011 hat Snétberger in Ungarn das Snétberger Musik Talent Center, eine internationale Musikschule für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche, überwiegend der Minderheit der Sinti und Roma angehörig, gegründet.
Ferenc Snétberger wurde 2002 von seiner Geburtsstadt zum Ehrenbürger ernannt, zwei Jahre später wurde er mit dem ungarischen Verdienstorden ausgezeichnet. Im Jahre 2005 erhielt er den Franz-List-Preis, 2014 den Kossuth-Preis.
Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, würdigte den Ausgezeichneten in seiner Laudatio: „Nun sind Sie seit rund 30 Jahren in Berlin zuhause und haben von hier aus als bemerkenswerter Künstler mit starkem Bewusstsein für Ihre Herkunft und Ihre musikalischen Wurzeln internationale Anerkennung erlangt und gleichzeitig die musikalische Förderung und Entwicklung nachfolgender Generationen aus Ihrem Kulturkreis erfolgreich unterstützt.“